Warum Ungerechtigkeit in den sozialen Medien auch manchmal mit uns selbst zu tun hat
Ich bin ein großer Fan von Instagram. Aber es gibt auch viele Momente, in denen es mich traurig macht. Nicht weil ich denke, dass alle ein perfekteres Leben als ich hätten, oder dass aller hübscher, schlanker oder sonst wie besser wären als ich. Nein, das ist es nicht.
Schließlich stellt jeder nur die schönen Momente von sich ins Internet und das sollte man auch wissen, wenn man Plattformen wie Instagram oder Facebook nutzt. Ich meine, ich mach das ja selber auch. Ich teile mit meinen Followern keine Fotos, auf denen ich die Augen zu habe, oder komisch gucke, auf denen der Kuchen den ich gebacken habe, verbrannt oder das Bild verwackelt ist. Das heißt ja aber nicht, dass es solche Fotos nicht gibt. Ganz im Gegenteil: Es gibt viele, viele Fotos die so aussehen und es wäre schon sehr naiv zu denken, dass das bei allen anderen nicht so wäre.
Aber eigentlich soll es in diesem Post gar nicht darum gehen. Es macht mich nämlich traurig, wenn ich sehe, dass tolle Inhalte nicht gewürdigt werden. Das mag an neuen Algorithmen liegen, aber ganz vielleicht auch an uns. Schließlich funktionieren Social Media Portale so, wie es für die Betreiber am lukrativsten ist und wie die meisten Nutzer das Portal verwenden. Also wenn Instagram den Algorithmus so umstellt, dass man nur noch die meist geliketesten Seiten sieht, liegt das daran, dass wir Instagram so nutzen. Ob wir wollen oder nicht.
Das Problem dabei ist, dass wir das nicht mehr selber steuern können. Man kann einfach nicht immer alles mitbekommen, was die 300 Leute treiben, denen man folgt. Wie auch? Wir sind so konzipiert, dass wir aussortieren. Und das macht Instagram für uns. Schade ist dabei nur, dass es so schwierig ist Instargram tatsächlich mitzuteilen, an wem wir wirklich interessiert sind. Und dabei gehen die "kleinen Instagramseiten" leider unter.
Es ist manchmal wie in dem alten Sprichwort:
"Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer".
Seiten mit vielen tausend Followern werden natürlich öfter geklickt, geliked und kommentiert als Seiten mit weniger Followern, zu denen ich ja auch gehöre. Mit meinen ca. 200 Abonnenten komme ich in der Szene leider nicht weit. Und so geht es mit Sicherheit vielen, vielen Anderen auch. Es gibt viele Seiten, denen ich folge, die wunderschöne Fotos machen, Texte schreiben oder anderen kreativen Input geben, die viel zu wenig gewürdigt werden. Und das ist wirklich schade.
Aufgrund dieses ganzen Konstruktes sehen sich deswegen leider einige dazu gezwungen Follower zu kaufen, damit sie ihre Reichweite erhöhen können und so auch echte Menschen auf ihre Seite aufmerksam werden. Die sich dann wirklich für sie interessieren.
Und das alles macht mich traurig. Ich selber würde nie Follower kaufen, weil ich es schöner finde, 200 Abonnenten zu haben, die mir gerne Folgen, als 2000 die gekauft sind. Die eigentlich gar nicht existieren. Und jetzt kommt wieder der Algorithmus ins Spiel: Wenn mir also 200 Personen folgen, wie kann es dann sein, dass ein erfolgreiches Bild nur ca. 50-60 Likes bekommt und ein Durchschnittliches nur ca. 30? Ich meine, das muss doch heißen, dass fast niemand die Fotos überhaupt zu Gesicht bekommt, oder sehe ich das falsch?
Das ist es auch was viele andere Blogger oder Influencer stört. Man gibt sich schließlich Mühe mit seinen Bildern oder Texten und es wird nicht gewürdigt. Jeder kann sich schließlich Follower kaufen, aber echtes Lob gibt es nur selten, vor allem in Form von Likes oder Followern.
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe es was ich tue, denn es macht mir wirklich Spaß. Ich liebe es in der Küche zu stehen und zu Backen oder zu Kochen. Ich liebe es, dass was ich in der Küche fabriziert habe zu Fotografieren, mir ein Setting auszudenken und die Bilder dann hochzuladen. Mir macht es auch Spaß mit Klamotten umzugehen und auch diese zu fotografieren. Das ist mein Hobby und mir macht es Freude dieses Hobby mit anderen zu teilen.
Ich mache das in erster Linie also für mich. Das muss man so sagen. Trotzdem ist es schade, dass die Leidenschaft die in meinem Blog steckt (und das schon seit 2012) so viele nicht sehen. Es ist schließlich wie mit vielen anderen Hobbies oder Berufen auch. Ein Maler stellt seine Bilder aus, ein Sportler geht auf Wettkämpfe um dort sein Können zu zeigen, ein Autor veröffentlicht ein Buch und ein Gärtner schafft seine Werke dort, wo andere sie sehen können.
Also jetzt mein Aufruf: Jeder fängt mal klein an. Und das ist gut so. Man sollte seine Karriere nicht künstlich beschleunigen, denn das bringt eh nichts. Alles kommt schon so wie es kommt und dann ist es gut so. Es ist schön, wenn jeder verschieden ist und jeder das macht was er liebt. Und genau so ist es schön, wenn jeder auch dafür gewürdigt wird. Und da müssen wir alle zusammen arbeiten. Wir sind nun mal Herdentiere, auch auf Social Media.
Ich wünsche euch jetzt noch einen wunderschönen Tag.
Eure Jana
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